West- und Zentralafrika

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In West- und Zentralafrika setzt sich der Abwärtstrend bei der politischen Transformation fort. 16 der 22 Länder innerhalb dieser Region werden inzwischen von autokratischen Regimen regiert. Vor nur vier Jahren waren Demokratien noch in der Mehrheit. Dieser Rückschritt ist auf Militärputsche in Burkina Faso, Guinea und Mali sowie die Autokratisierung in Benin und Guinea-Bissau zurückzuführen. Schwächen in der Repräsentation, unfaire Wahlen sowie die Einschränkung der Meinungsfreiheit in vielen Ländern sind strukturelle Hindernisse für den demokratischen Fortschritt.

Alle 22 Länder haben einen eingeschränkten oder sogar stark eingeschränkten wirtschaftlichen Transformationsstand, während kein einziges Land einen fortgeschrittenen Status erreicht hat. Die erhöhte Konfliktintensität und die massiven strukturellen Beschränkungen tragen erheblich zu Armut und Ungleichheit in der gesamten Region bei. In Staaten, die über umfangreichere Ressourcen verfügen, behindern Klientelismus und Patronage die effektive Nutzung der Ressourceneinnahmen für die sozioökonomische Entwicklung.

Die Sicherheitslage ist in mehreren west- und zentralafrikanischen Staaten nach wie vor angespannt, was eine erhebliche Belastung für die Regierungskapazitäten darstellt. Eine fortgesetzte Militarisierung innerhalb der Region könnte potenziell entweder zur Stabilisierung der Sicherheitslage beitragen oder aber die bestehenden Spannungen verschärfen. Darüber hinaus ist die Fähigkeit der Reformakteure, mit einer wachsenden Zahl antidemokratischer Akteure umzugehen, nach wie vor schwach. Schließlich haben sich die Bemühungen zur Korruptionsbekämpfung in den letzten Jahren kaum verbessert. Klientelismus und Amtsmissbrauch blockieren effektiv den sozialen Fortschritt.

Trotz aller Herausforderungen und einer wachsenden Abhängigkeit von ausländischen autoritären Ländern treten afrikanische Akteure mit wachsendem Nachdruck auf der internationalen Bühne auf. Sie signalisieren das Anliegen nach stärkerer Autonomie und das Bestreben, Politik in sich wandelnden globalen Kräfteverhältnissen mitzugestalten.

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