Wird ein Land im BTI als Autokratie eingestuft, so ergeben sich daraus Konsequenzen für die Bewertung weiterer demokratiebezogener Fragen. So ist eine effektive Regierungsgewalt demokratisch gewählter Herrschaftsträger nicht gegeben, wenn die Regierung nicht durch hinreichend freie und faire Wahlen bestimmt wurde, unbeschadet der Frage, ob die Regierung ansonsten stabil ist. Ebenfalls niedrig bewertet werden die Leistung und Akzeptanz demokratischer Institutionen, selbst wenn es sich um ein anerkanntes und effektives Institutionengefüge handeln sollte, dem aber die demokratische Legitimation fehlt. Im Governance-Index wird eines von vier Kriterien unter Berücksichtigung der normativen Zielsetzungen des BTI bewertet: Das Kriterium Gestaltungsfähigkeit umfasst Einzelfragen zur Fähigkeit der jeweiligen Regierung, strategische Prioritäten festzulegen und beizubehalten, die davon abgeleiteten Reformpolitiken zu implementieren sowie bei Politikformulierung und -umsetzung flexibel und innovativ zu sein. Bei der Bewertung wird berücksichtigt, ob eine Regierung sowohl Demokratie als auch Marktwirtschaft als übergeordnete Ziele verfolgt, um zu gewährleisten, dass eine effektive Priorisierung, Implementierung und Lernfähigkeit zur Zementierung eines autoritären Regimes nicht positiv bewertet wird.