Nach einer kurzen Phase der politischen Stabilität erlebte Burkina Faso im Jahr 2022 zwei Militärputsche, wodurch der gewählte Präsident und das Parlament durch eine Militärjunta ersetzt wurde. Obwohl die Zivilgesellschaft und die Medien weiterhin grundlegende politische Freiheiten genießen, kann das Regime nun als vollständig autokratisch betrachtet werden.
Das Land sah sich im Beobachtungszeitraum mit einer Sicherheits- und humanitären Krise konfrontiert, die sich zunehmend verschärfte. Wegen terroristischer Aktivitäten entzieht sich ein erheblicher Teil des Landes, etwa 40%, der Kontrolle des Staates. Die Wirtschaft hingegen zeigte sich erstaunlich widerstandsfähig. Die frühere Regierung hat in Bezug auf das Management der COVID-19-Pandemie eine effektive Handhabung gezeigt, die zur wirtschaftlichen Erholung des Landes beigetragen hat. Trotzdem herrschen Armut und soziale Ausgrenzung nach wie vor allgegenwärtig.
Die aktuelle Militärjunta richtet ihren Fokus auf den Kampf gegen Terroristen und setzt dabei auch paramilitärische Kräfte ein. Obwohl die Rückgewinnung der Kontrolle über das Land von großer Bedeutung ist, gibt es Bedenken, dass dieser Ansatz ethnische Spannungen noch verschärfen könnte.