Die Regierungspartei Georgian Dream (GD) kontrolliert weiterhin alle Bereiche des Staates. Obwohl die von der UNM geführte Opposition Druck auf die GD-Regierung ausübte, gewann diese bei umstrittenen Parlamentswahlen am 31. Oktober 2020 eine dritte Amtszeit. Die Opposition weigerte sich, ihre Sitze im neuen Parlament einzunehmen, was zu einer politischen Blockade führte. Die Krise erreichte ihren Höhepunkt, als Premierminister Giorgi Gacharia im Februar 2021 aufgrund seiner Weigerung, den UNM-Oppositionsführer Nikanor Melia zu verhaften, zurücktrat.

Die vielversprechende wirtschaftliche Entwicklung in Georgien setzte sich 2019 fort, wurde jedoch durch die COVID-19-Pandemie abrupt gestoppt. Die sozioökonomischen Folgen des Lockdowns verschlimmerten die wirtschaftliche Not vieler Georgier:innen.

Die erfolgreiche Bewältigung der ersten Pandemiewelle im Frühjahr 2020 brachte der GD-Regierung ein gewisses Maß an öffentlicher Glaubwürdigkeit zurück, aber eine katastrophale zweite Welle traf das Land und führte zu einem Lockdown von November 2020 bis Februar 2021. Die politische Polarisierung in Georgien fordert einen hohen Preis. Der internationale Ruf Georgiens als Befürworter europäischer Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und einer unabhängigen Justiz ist in Gefahr.

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