Trotz zahlreicher Korruptionsskandale behielt die Mitte-Rechts-Koalitionsregierung unter Andrej Plenković von der Kroatischen Demokratischen Union eine stabile Mehrheit. Begünstigt wurde dies durch die Zersplitterung der Opposition. Die größte Oppositionspartei, die Sozialdemokratische Partei, spaltete sich ebenso ab wie die rechtspopulistische und nationalistische Heimatbewegung.

Korruption und die geringe Effizienz der Justiz sind nach wie vor Probleme, die den Fortschritt Kroatiens behindern und im Gegensatz zu den relativ guten makroökonomischen Indikatoren stehen. Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin niedrig, während die Inflation im Jahr 2022 aufgrund erhöhter öffentlicher Ausgaben während der Pandemie und des Anstieges der Energiepreise infolge der russischen Invasion in der Ukraine gestiegen ist.

Die Regierung hat eine ausgeglichene Haushaltspolitik beibehalten, aber keine nennenswerten Strukturreformen durchgeführt, wie zum Beispiel in der öffentlichen Verwaltung oder der Gesundheitsversorgung. Im Januar 2023 wird Kroatien der Eurozone und dem Schengen-Raum beitreten, was sich positiv auf die makroökonomische Lage des Landes auswirken und neue Investitions- und Tourismusmöglichkeiten schaffen dürfte.

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