Die chinesische Führung setzte ihre Bemühungen fort, China als Großmacht darzustellen, und signalisierte damit die Abkehr von dem eher passiven Ansatz, der die Außenpolitik vor Xi Jinpings Amtsantritt geprägt hatte. Mit der Verabschiedung des Gesetzes über die nationale Sicherheit im Jahr 2020 wurde die politische Autonomie Hongkongs praktisch beendet.
In den Monaten nach der Verabschiedung des Gesetzes wurden Dutzende von Demonstranten und Oppositionspolitikern verhaftet. Während Millionen uigurischer Bürger:innen in sogenannten „Umerziehungslagern” inhaftiert sind, in denen Indoktrination, Misshandlung, physische Misshandlung und Folter an der Tagesordnung sind, wird Kritik an Chinas Menschenrechtslage unter dem Vorwand der „Einmischung in seine inneren Angelegenheiten” zurückgewiesen.
Im Dezember 2019 begann sich die COVID-19-Pandemie in der Stadt Wuhan auszubreiten. Das Regime verhinderte zunächst systematische Nachforschungen über den Ursprung des Virus und brachte die Ausbreitung von COVID-19 durch eine harte Abriegelung, Reisebeschränkungen, Quarantänemaßnahmen und Massentests unter Kontrolle. Während einige Beobachter dem Regime aufgrund seiner stümperhaften ersten Reaktion auf den Ausbruch einen „Tschernobyl-Moment” voraussagten, scheint das Regime gestärkt daraus hervorzugehen.