Die Entwicklung Kambodschas zu einem de facto Einparteienstaat setzte sich auch 2019 und 2020 fort. Die regierende Kambodschanische Volkspartei (CPP) dominiert nach wie vor alle Bereiche der Regierung. Kambodscha ist daher nicht nur weit von einer zumindest halbwegs demokratischen, sondern auch von einer rechenschaftspflichtigen Regierungsform entfernt.
Der Tourismussektor und die Bekleidungsindustrie erlebten aufgrund von COVID-19 erhebliche Rückschläge, die zu zahlreichen Betriebsschließungen und erhöhter Arbeitslosigkeit führten. Ein weiterer Rückschlag für die kambodschanische Wirtschaft war die teilweise Aussetzung der von der EU für die am wenigsten entwickelten Länder gewährten Handelsprivilegien aufgrund der anhaltenden Verletzungen grundlegender politischer Rechte durch das Hun Sen-Regime.
Da sich die meisten Fabriken in chinesischem Besitz befinden und die Bekleidungsindustrie allgemein als volatil und hochmobil gilt, ist die Zukunft Kambodschas als Produktionsstandort für Schuhe und Bekleidung erheblich gefährdet. Dies hat den Druck für weitere strukturelle politisch-ökonomische Reformen erhöht.