Lettland erlebt eine historische Phase politischer Stabilität. Ministerpräsident Krišjānis Kariņš hat eine volle vierjährige Amtszeit hinter sich und wurde als Regierungschef einer neuen Koalition aus drei Mitte-Rechts-Parteien wiedergewählt. Schwerpunkte der aktuellen Regierung sind die Stärkung der inneren und äußeren Sicherheit, die Erhöhung der Verteidigungsausgaben und die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft des Landes. Geplante Projekte liegen auf Eis, und die lettischen Exportunternehmen haben Schwierigkeiten, neue Märkte im „Westen“ zu erschließen, um jene in Russland und Belarus zu ersetzen. Die Aussetzung der Gas- und Ölimporte aus Russland hat außerdem zu einem Anstieg der Energiekosten geführt und zu einer der höchsten Inflationsraten in der EU beigetragen.

Die lettische Regierung hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, anspruchsvolle sowie manchmal umstrittene Reformen zu priorisieren und umzusetzen. Gegenwärtig steht das Land vor zwei langfristigen und existenziellen Herausforderungen: dem Bevölkerungsrückgang sowie der stockenden wirtschaftlichen Konvergenz mit Westeuropa.

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