Im Berichtszeitraum konsolidierte Präsident Rajoelina seine Macht, während sich Madagaskar auf die Wahlen im November 2023 vorbereitete. Schwere Defizite bestehen bezüglich der Einhaltung der Bürgerrechte, und das Land steht vor anhaltenden Herausforderungen in seiner demokratischen Entwicklung.
Madagaskar kämpfte mit wirtschaftlichen Problemen, die durch die COVID-19-Pandemie, den Ukraine-Konflikt und klimatische Herausforderungen verstärkt wurden. Diese Situation verdeutlichte die wirtschaftliche Anfälligkeit des Landes und seine Abhängigkeit von ausländischer Hilfe. Der Rückgang des BIP um 7,1% und des Pro-Kopf-Einkommens um 9,8% führte dazu, dass im Jahr 2020 zusätzliche 2,4 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze rutschten, was die Armutsquote auf erschreckende 81,9% erhöhte.
Madagaskars „Plan Emergence Madagascar“ (2019-2023) setzt Ziele für Wachstum und die Bekämpfung von Armut und Korruption, jedoch hapert es an der praktischen Umsetzung. Die Verabschiedung des Plans im Juni 2022 soll das Land transformieren, doch die Präsidentschaftswahlen 2023 stellen eine Herausforderung für die Nachhaltigkeit dieser Reformen dar.