Der Militärputsch im Februar 2021 bedeutete die Rückkehr zur direkten Militärherrschaft in Myanmar und löste große Proteste und zivile Unruhen aus. Das Militär reagierte mit brutaler Gewalt und schränkte die politischen Freiheiten ein. Inzwischen haben vormals gewählte Politiker im Exil eine Schattenregierung gebildet und bewaffnete Gruppen haben dem Militär den Krieg erklärt.
Darüber hinaus hat die Rückkehr zur Militärherrschaft einen Großteil der wirtschaftlichen Fortschritte des letzten Jahrzehnts zunichte gemacht. Während die Junta ihre Politik der Importsubstitution und des Protektionismus wieder aufnahm, hatten der Staatsstreich, die Proteste und die Pandemie schwerwiegende wirtschaftliche Folgen, die zu einer Bankenkrise, steigenden Inflationsraten und weit verbreiteten sozialen Problemen führten.
Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen haben viele internationale Unternehmen das Land verlassen und es gibt kaum neue ausländische Investitionen. Die Junta hat Scheinwahlen für Ende 2023 angekündigt, um sich Legitimität zu verschaffen.