Die Wahlen im November 2021 untermauerten Nicaraguas Entwicklung hin zur Autokratie. Die regierende Sandinistische Nationale Befreiungsfront (FSLN), kontrolliert von der Familie des Präsidenten Daniel Ortega, intensivierte die Repression und gab selbst den Anschein einer Wahldemokratie auf. Offene Kritik unterbleibt aus Angst vor Repressalien, so dass Ortegas Diktatur sich ohne verbleibende Opposition festigen konnte.

Nicaraguas Wirtschaft hat sich trotz der COVID-19-Pandemie und der Proteste 2018 stabilisiert. Das reale BIP wuchs 2021 um 10,3% und wird voraussichtlich 2022 um 4,1% steigen. Dämpfend wirkt hingegen die internationale Isolation, die sich auf Investitionen und ausländische Entwicklungsprojekte auswirkt, während die Armut hoch bleibt.

Die Regierungsführung in Nicaragua entspricht Ortegas autoritärem Machtstreben. Die Verfolgung von Dissidenten und die unmenschlichen Haftbedingungen deuten auf eine langfristige Strategie des Regimes hin, um jeglichen innenpolitischen Widerstand zu unterdrücken. Strukturelle Probleme wie die Armut bleiben ungelöst.

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