Im Berichtszeitraum prägten die Folgen der Golfkrise, die Fußballweltmeisterschaft 2022 und der Ukraine-Konflikt die Entwicklungen in Katar. Die ersten Parlamentswahlen im Oktober 2021 deuteten auf einen Übergang zur Parlamentarisierung hin und stärkten die Glaubwürdigkeit von Emir Tamim. Protestierende gegen das Wahlgesetz wurden jedoch drastisch bestraft, was den hierarchisch gelenkten politischen Prozess verdeutlichte.
Der Ukraine-Konflikt führte zu höheren Einnahmen aus fossilen Brennstoffen, wodurch Katar nach einem Defizit wieder einen Überschuss von 2,4% des BIP im Jahr 2021 erzielte. Die Fußballweltmeisterschaft 2022 führte zwar zu infrastrukturellen und technologischen Fortschritten, löste jedoch auch internationale Kritik an den Arbeitsbedingungen aus.
Im Januar 2021 nahm Katar mit dem Al-Ula-Abkommen die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den Mitgliedstaaten des Golfkooperationsrats wieder auf. Im Einklang mit seiner nationalen Entwicklungsstrategie strebte Katar weiter nach Autonomie und Diversifizierung der Handelspartner. Trotz Reformen wie begrenzten Arbeitszeiten und einem einheitlichen Mindestlohn hielt die Kritik am unzureichenden Schutz der Menschenrechte an.