In der Innenpolitik haben sich die autoritären Tendenzen verfestigt, während die Rechtsstaatlichkeit weiter geschwächt wurde. Außenpolitisch neigt die Türkei eher zu unilateralen Maßnahmen und entscheidet sich zunehmend für den Einsatz von Gewalt anstelle von Diplomatie, um internationale Probleme zu lösen.

Die Coronavirus-Pandemie hat die strukturellen Probleme und Ungleichgewichte in der türkischen Wirtschaft noch verschärft. Die Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit und die mangelnde Unabhängigkeit der Wirtschaftsverwaltung sowie die internationalen Spannungen wirken sich weiterhin negativ auf die türkische Wirtschaft aus.

Der zunehmende Nationalismus wird von der herrschenden Elite und den Oppositionsparteien aufgegriffen. Die Polarisierung der Türkei in zwei gegensätzliche Lager hat sich unvermindert fortgesetzt. Präsident Erdoğan hat eine nicht-integrative Regierungslinie verfolgt, die in ein majoritäres Verständnis von Demokratie eingebettet ist. Die Islamisierung des Landes hat sich fortgesetzt.

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