Mit dem Friedensabkommen von 2016 wurde der Krieg zwar beendet, doch die Gewalt hat nicht aufgehört, und die nichtstaatlichen bewaffneten Akteure haben sich neu formiert. Menschenrechtsaktivist:innen, lokale Führungspersönlichkeiten und ehemalige FARC-Kämpfer:innen sind das Hauptziel der neuen Welle der Gewalt. Die Bemühungen der Regierung Duque, die Eckpfeiler des Friedensabkommens zu ändern, und die fehlende Verbindlichkeit des Präsidenten haben die Fortschritte bei dessen Umsetzung behindert.

Die wachsende Unzufriedenheit der Bürger:innen hat sich in massiven Protesten niedergeschlagen. Die gewaltsame Reaktion der Regierung auf die zunehmende soziale Mobilisierung hat das Ausmaß der Polizeigewalt und die fehlenden Garantien für das Recht auf Protest deutlich gemacht. Bei den Kommunalwahlen 2019 waren progressive Kandidaten und Parteien der Mitte und des linken Flügels erfolgreicher als die rechte Regierungspartei Centro Democrático.

Infolge der COVID-19-Pandemie schrumpfte die kolumbianische Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit, die Armutsquote und die Verschuldung des Landes stiegen. Die Pandemie verschärfte die seit langem bestehenden makroökonomischen Probleme. Die kolumbianische Regierung ergriff mehrere Maßnahmen, um die sozioökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie abzumildern, darunter die Stärkung der Gesundheitsinfrastruktur und die Ausweitung von Sozialhilfeprogrammen.

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