Im Juni 2021 brachte die Ernennung von Premierminister Aymen Benabderrahmane, einem erfahrenen Wirtschaftswissenschaftler, politischen Wandel in Algerien. Die neue Regierung zeigte sich entschlossen, Beziehungen zu europäischen Partnern abzubrechen, die den regionalen Interessen Algeriens entgegenstanden, was die Glaubwürdigkeit bei langjährigen Verbündeten beeinträchtigte. Gleichzeitig gibt es weiterhin Einschränkungen der Meinungsfreiheit, begleitet von einem Anstieg willkürlicher Verhaftungen von Journalisten.

Algerien erholt sich wirtschaftlich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und den Hirak-Protesten. Die Ölproduktion hat das Niveau vor der Pandemie erreicht, und die Außenhandelsbilanz profitiert von höheren Weltmarktpreisen für Öl und Gas. Obwohl der Dienstleistungssektor und die Landwirtschaft ebenfalls eine Erholung verzeichnen, bleibt die Inflationsrate weiterhin hoch.

Das Finanzgesetz 2021 soll das Wirtschaftswachstum fördern, indem es mehr Flexibilität bei ausländischen Beteiligungen ermöglicht. Es wurde auch in die Bauindustrie und Infrastruktur investiert. Die Entscheidung, die Hauptsprache in Schulen von Französisch auf Englisch umzustellen, zeigt eine klare Abkehr von den historischen Bindungen zu Frankreich. Oberste Priorität für die derzeitige militärgestützte Regierung ist die Stabilität des Landes.

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