Präsident Cyril Ramaphosas Amtsantritt weckte Hoffnungen auf Reformen. Allerdings wurde er bald für seine Unentschlossenheit und sein Versagen bei der Bewältigung von Regierungsproblemen kritisiert. Die zunehmende Verquickung von Regierungspartei und Staat hat im Laufe der Zeit zu einer systematischen Schwächung der institutionellen Kontrollen geführt. So werden knappe Ressourcen verschwendet, und viele staatliche Institutionen sind nicht mehr in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen.

Besonders besorgniserregend ist der zunehmende Niedergang der staatlichen Unternehmen, da ihr Scheitern die Wachstumsfähigkeit der Wirtschaft stark beeinträchtigt. Die Wirtschaftsleistung Südafrikas enttäuscht weiterhin. Obwohl das Land 2021 eine BIP-Wachstumsrate von 4,9 % erzielte, bedeutete dies lediglich eine Korrektur des negativen Wachstums von 6,3 % im Jahr 2020. Armut und Ungleichheit in Südafrika sind hoch, stark rassistisch geprägt und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Dies wird durch eine offizielle Arbeitslosenquote von mehr als einem Drittel der Erwerbsbevölkerung unterstrichen.

Korruption und Misswirtschaft sind weit verbreitet, und die Verfolgung von Partikularinteressen hat Vorrang vor dem Wohl der südafrikanischen Nation. Da die staatlichen Institutionen ausgehöhlt wurden und weiterhin als Schlachtfeld für Parteikonflikte dienen, ist der Staat weitgehend unfähig, eine wirksame Politik zu betreiben.

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